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Indoorcycling in Gyms und Boutique Studios – warum hält sich der Hype?

Group Fitness Trends kommen und gehen, Indoor Cycling bleibt. Warum das so ist und was hinter dem Dauer Trend steckt, darum geht es in diesem Blog Post.

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Indoorcycling – Wer hat’s erfunden? Die Schweizer?

Erfunden wurde Indoorcycling von „Jonny G“ (Jonathan Goldberg), einem südafrikanische Radrennfahrer. 1994 wurde seine Idee „Spinning“ als Marke eingetragen und eroberte als erstes Indoorcycling Kursformat die ganze Welt. Der typische Spinning Trainer war männlich, komplett in Radsport Outfit und redete von Fahrten durchs Gebirge oder im Windschatten… mich persönlich hat das nie begeistert. Andere Marken und Formate kamen dazu. Trotzdem flachte die Erfolgswelle irgendwann ab und als die meisten Gyms ihre Cycle Räume schon wieder zurückgebaut hatten kam 2006 aus Manhatten der nächste wirklich große Cycle Hype, diesmal als teure, schicke Party und auch nicht in den Gyms, sondern als Boutique Konzept: Soulcylce. Die einzige Gemeinsamkeit von Spinning und Soul Cycle: das Bike. Der neue Indoorcycling Style war hochemotional – die Musik und der Spaß standen im Vordergrund. Aktuell hat sich in Indoorcycling in der Mitte beider Extreme eingependelt und sich im Gegensatz zu vielen kurzzeitigen Trends in den Gyms und Boutique Studios als Standard Angebot etabliert… warum eigentlich? Was ist so cool an Indoorcycling? 

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1:0 für Cycle Classes – Die Vorteile gegenüber anderen Cardio Kursen 

Cycling als Group Class hat 2 große Vorteile gegenüber anderen Group Classes ohne Bike. Der erste Vorteil ist, dass die Trainingsintensität perfekt skalierbar und Cycling deshalb wirklich für jedes Fitness Level geeignet ist. In Cycle Classes trainieren Einsteiger neben topfitten Athleten und die Bedürfnisse jedes einzelnen Teilnehmenden werden erfüllt – in welchen Group Classes ist das sonst noch möglich? Der zweite Vorteil ist, dass Cycling koordinativ sehr einfach und sicher ist. Ist das Bike optimal eingestellt ist beim Cycling die Verletzungsgefahr gleich null. Diese beiden Vorteile allein machen aber die Kurse noch nicht voll. Der Hauptgrund warum die Classes so beliebt sind ist das emotionale Erlebnis, die Endorphine, die positive Energie, die in der Gruppe entsteht und dafür ist das Allerwichtigste die Musik. Bei John Reed zum Beispiel legen wir deshalb zum Beispiel den Fokus darauf, dass die Musik immer aktuell, maximal abwechslungsreich und motivierend ist.  

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Was zeichnet aktuell erfolgreiche Indoor Cycling Konzepte aus? 

Die optimale Mischung aus Performance und Musik ist der Schlüssel für ein Top Cycle Erlebnis. Ideal ist, wenn die Musik nicht wie in anderen Kursen einfach im Hintergrund läuft und das Fahrtempo bestimmt, sondern wirklich ZUR Musik gefahren wird. Bei John Reed Cycling z.B. geht das Workout die Highs und Lows jedes Tracks mit. Wir nutzen so den größten Motivationshebel überhaupt: Musik, die sich auf und abbaut wie im Club. In Standard Cycling Kursen geht es vorrangig um Herzfrequenz Zonen, Berge und Abfahrten. Das wird schnell öde. Fakt ist aber: Ganz ohne Trainings Struktur, Fahrtechnik und Sicherheit geht ein effektives Herzkreislauf Intervall Training auch nicht. Der Mix aus beidem gewinnt. 

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Wie läuft ein optimaler Cycling Kurs ab? 

Auf Trainingsebene sind gute Cycling Classes High Intensity Interval Workouts. Das heißt Power Phasen mit intensiver Belastung wechseln sich mit Phasen aktiver Erholung ab, dadurch entsteht ein hocheffektives Training, dass massenhaft Kalorienverbrennt und auch stundelang nach der Class den Stoffwechsel noch anfeuert (der sogenannte Nachbrenneffekt). Die Intensität und damit die Herzfrequenz steuert man bei Cycling durch zwei Hebel. Entweder durch den Widerstand – je schwerer desto intensiver – oder durch das Tempo, also die Trittfrequenz. In meinen Classes ist das Workout außerdem perfekt auf die Musik, also den jeweiligen Song angepasst und der Intensitäts-Fokus wechselt bei jedem Track.  

 

It´s für everybody – Das Workout auf dem Bike ist wirklich für jeden geeignet 

Der Kursbereich ist generell in Fitnessstudios das Angebot mit dem größten Frauenanteil – das liegt daran, dass viele Kursformate (wie z.B. Booty) sich inhaltlich speziell an Frauen als Zielgruppe richten. Gerade Cycling Classes sprechen aber auch viele Männer an. Das liegt daran, dass Cycling als Workout super neutral und überhaupt nicht mit Klischees behaftet ist. Von allen meinen Classes ist Cycling das Format mit der ausgeglichensten Verteilung von Frauen und Männern, also fast 50:50.  

 

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Was ist wichtig für Einsteiger? Was ist zu beachten? 

Jeder der Cycling Classes als Workout ausprobiert ist überrascht, wie intensiv das Training ist und wie schnell die Zeit dabei vergeht. Besonders Einsteiger sollten beim Start an die Hand benommen werden. Nicht nur die korrekte Bikeeinstellung ist hier wichtig, sondern auch zu verstehen, dass sie selbst über den Widerstand die Intensität des Trainings steuern können. Interessant ist auch wie wichtig das Thema Musik ist. Lass dir zeigen wie du deinen Sattel und Lenker perfekt einstellst und steuere die Intensität deines Trainings bewusst. Übertreib´s nicht.  

 

Wie sind Cycle Coaches ausgebildet? Worauf kommt es an? 

Ich habe als National Trainer und Presenter Hunderte von Cycle Trainern aus-, und fortgebildet. Mein Fazit: Keine der gängigen Cycle Trainer Ausbildungen lohnt sich und ist zu empfehlen. Kein Ausbildungs-Konzept bringt die besseren Cycle Trainer hervor. Die guten waren vorher schon gut und umgekehrt. Die Kunst beim Aufbau eines Cycle Trainer Teams besteht darin die richtigen Fitnesstrainer auszuwählen und danach reicht ein kurzes Briefing für das Trainingstool Bike völlig aus. Gute Cycle Coaches sind wie alle guten Kurs Trainer extrovertierte Persönlichkeiten, sowei Vorbilder was Fahrtechnik und Fitness angeht. Für Cycling Classes ist außerdem die Leidenschaft für Musik Voraussetzung. Nur wer Musik wirklich liebt und für seine Song Listen brennt, kann dieses Feuer auch bei den Teilnehmern entfachen.  

 

Benefits – Die Trainingseffekte von Indoor-Cycling: 

  1. Das Herz-Kreislaufsystem wird trainiert (Das Herzschlagvolumen erhöht sich, das Herz arbeitet ökonomischer, der Ruhe-, und Belastungspuls sinkt, die Sauerstoffversorgung und Blutfettwerte des Körpers verbessern sich) 
  1. Stress wird abgebaut (Stresshormone werden abgebaut, Endorphine werden freigesetzt) 
  1. Die Ausdauer und Kraft wird verbessert (Die Kondition und Kraftausdauer verbessert sich, die großen Muskelgruppen Beine und Rumpf werden trainiert) 
  1. Indoor Cycling hilft beim Abnehmen (Pro Stunde werden zwischen 500-700 Kalorien verbrannt) 

*Männer verbrennen durchschnittlich mehr Kalorien in einer Cycling Class, weil sie einen höheren Muskelanteil als Frauen haben. Je mehr Muskelmasse, desto höher der Kalorienverbrauch bei derselben Belastung. 

 

Welche Faktoren tragen zum Erfolg einer Indoorcycling Class bei? 

  1. Der Coach – Sympathie, Stimme, Vorbild Funktion 
  1. Das Coaching – Qualität der Instruktionen, Korrektur, Motivation 
  1. Der Class Aufbau – professionelles Stundenprofil, Abwechslung, Intensität 
  1. Die Musik – mainstreamige Musikstile, Song Auswahl und Mix 
  1. Die Ausstattung – Zustand der Bikes, Licht, Belüftung 

 

Community Gefühl – was macht Cycle Classes so besonders? 

Nichts ist motivierender, als eine Gruppe in Aktion. Wenn alle anderen um dich herum im Takt fahren, ist es fast unmöglich nicht im Takt zu fahren. Wenn eine ganze Gruppe aus dem Sattel hoch kommt, um im Stehen zu fahren, stehst du automatisch mit auf, auch wenn du die Ansage des Coaches vielleicht nicht gehört hast. Wenn eine Gruppe sich synchron im Rhythmus zur Musik bewegt entsteht eine unglaubliche Energie, die jeden einzelnen darin erfasst. Je mehr Leute es sind desto größer ist dieser Effekt. Deswegen ist natürlich auf großen Cycle Events die Stimmung am besten. Ein guter Coach verstärkt das Community-Gefühl durch viel Interaktion mit den Teilnehmern und inklusive Sprache. Dazu kommt das verbindende Gefühl nach der Class etwas zusammen in der Gruppe geschafft zu haben, eine sportliche Herausforderung zusammen gemeistert zu haben. Man unterstützt sich, tauscht sich aus… 

 

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Welche Rolle spielt der Trainer für eine gute Cycle Class? 

Das Wichtigste für eine echte Connection als Trainer zur Gruppe ist Vertrauen. Die Teilnehmenden fühlen das einfach, ob sich ein Coach wirklich für ihre Sicherheit und ihren Trainingserfolg interessiert oder eben nicht. Eine Gruppe geht mit dir als Coach nur ans Limit und richtig aus sich heraus, wenn jeder einzelne darin sich sicher fühlt. Die Basis für Vertrauen ist immer Kompetenz – also ein tiefgreifendes Verständnis für das Training und ein Coaching das keine Fragen offen lässt. Wann passiert was und warum? Was außerdem Vertrauen und dadurch eine Verbindung zur Gruppe schafft ist es ein Vorbild an Fitness und guter Ausführung zu sein.  

Ein guter Coach schafft ein echtes Teamgefühl, keine Competition. Worauf die Teilnehmenden ihren Fokus legen, entscheidet der Coach mit seinen Instruktionen. Ein Wettbewerbssituation entsteht nur, wenn der Coach diese erzeugt durch Aussagen wie „Fahr jetzt schneller als deine Nachbar*innen. Wer gewinnt?“ Ein guter Cycling Coach fördert das Teamgefühl, das Miteinander und schafft eine Atmosphäre in der sich alle gegenseitig unterstützen, indem er/sie immer wieder betont, dass es egal ist wie schnell oder wie schwer die anderen fahren. Wichtig für den persönlichen bestmöglichen Trainingseffekt ist nur das eigene Gefühl der Intensität. Jeder gibt sein Bestes auf dem seinem/ihren Fitness Level und das ist ok so. 

Ich zum Beispiel lege in meinen Classes besonderen Wert vor der Class auf die korrekte Einstellung der Bikes, da das die Basis für ein sicheres, effektives Training ist. Während der Class achte ich darauf, dass sich jeder Teilnehmer weder unter -, noch überfordert – und sich alle gut fühlen.  

So viel zum Thema Indoor Cycling von mir. Wenn du dich jetzt inspiriert und motiviert fühlt Cycling im Gym oder Boutique Studio auszuprobieren – go for it! Viel Spaß dabei.  

   

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