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Reformer Pilates – das Trend Workout aus Hollywood

Was für ein Hype. Hollywood Stars und Topmodels wie Khloe Kardashian und Toni Garrn haben den Trend ausgelöst: Reformer Pilates. Reformer Classes sind vor allem in den USA, aber auch in Europa sehr beliebt und durchgehend ausgebucht. Woran liegt das? Was kann Reformer Pilates? Und was nicht? Warum Reformer Pilates als Workout so beliebt ist und was das Training so besonders macht erfährst du hier.  

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Was ist ein Pilates Reformer? Wie trainierst du darauf? 

Pilates gibt es nicht nur auf der Matte, so wie du es wahrscheinlich aus dem Gym kennst, sondern auch an Großgeräten. Der Reformer ist das bekannteste und beliebteste Pilates Trainingsgerät.  

Das Gerät selbst ist uralt. Es wurde im allerersten Pilates-Studio in New York in den 1920er Jahren von Joseph Pilates selbst entworfen. 

Es gibt verschiedene Arten von Reformern: Kleine, einfache Versionen speziell für Group Classes und große, aufwendig ausgestattete für den Reha Bereich oder Personal Training. Grundsätzlich ist das Ding immer ein Rahmen, in den ein Schlitten integriert ist. Der Schlitten bewegt sich auf Schienen und ist an Metall-Federn aufgehängt. Beim Reformer Pilates liegst, sitzt, kniest oder stehst du auf dem Schlitten und bewegst ihn gegen den Federwiderstand hin und her. Je mehr Federn eingehakt werden, desto intensiver wird es. Logisch. Es entsteht ein gelenkschonendes, skalierbares Ganzkörper Training mit einer endlosen Anzahl an Übungsmöglichkeiten… wenn du das Trainingsprinzip erstmal verstanden hast sind deiner Phantasie für Bewegungsvariationen keine Grenzen gesetzt. 

 

Welche Übungen gibt es auf dem Reformer? 

Du bewegst dich auf einer Art Schlitten gegen Federwiderstand vor und zurück… Das heißt alle Übungen, die du machst, sind entweder Druck-, oder Zugbewegungen. Und ja! Damit deckst du tatsächlich alles ab und kannst jeden Muskel deines Körpers trainieren. Die Möglichkeit zu ziehen ist ein entscheidender Vorteil gegenüber Bodyweight-Training ohne Gerät – und auch gegenüber Matten Pilates. Bei Training mit dem eigenen Körpergewicht kannst du nicht ziehen, das ist einfach Fakt. 

Drücken kannst du auf dem Rücken liegend mit den Füßen auf der sogenannten Bar, einer runden Stange unten am Gerät. Oder in Bauchlage oder auf allen Vieren mit den Händen auf der Bar. Der Klassiker ist „Reformer Footwork“, also die Füße auf der Bar. Das heißt du setzt die Fersen oder die Ballen auf die Stange (Bar) und schiebst dich dann auf dem Schlitten gegen die Polster nach hinten. Profis tauschen die Bar gegen ein Jump Board (Brett) und springen dann sogar…  

Die andere Möglichkeit ist Ziehen. Das machst du an Straps (Seilen), die am gegenüberliegenden Ende des Geräts über Rollen laufen. Hier geht auch wieder beides: Hände in den Straps oder die Füße und natürlich wieder Rückenlage oder andersherum. Das bekannteste Beispiel hierfür sind die „Arm Arcs“. Auf dem Rücken liegend mit den Beinen über der Hüfte führst du mit den Armen in den Straps Kreise aus und ziehst dich dadurch gegen den Feder Widerstand auf dem Schlitten vor und zurück. 

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Was ist so besonders an dieser Art zu trainieren? 

Das Trainingsgefühl ist definitiv einzigartig, sehr fließend und angenehm befreiend. Warum? Im Alltag oder bei den meisten Fitness Übungen bewegst du dich oder irgendein Gewicht gegen die Schwerkraft. Im Reformer wirst du bewegt. Du bewegst dich also und wirst gleichzeitig selbst bewegt – das ist schon cool, weil egal wie fließend du deine Bewegungsabläufe auf der Matte machst (z.B. einen Vinyasa Yoga Flow) du bist immer statisch mit dem Untergrund verbunden. Dieses „Reformer-Flow-Feeling“ gibt es in dieser Art im Gym nicht… wenn überhaupt auf einem Ruderergometer, und das ist ja super eintönig und beschränkt was die Übungsmöglichkeiten betrifft.  

Was sich auch großartig anfühlt ist die Wirkung des Geräts bei allen Dehnungen. Es macht definitiv einen Unterschied, ob du dich mit Muskelkraft aktiv in einen Stretch hineinbewegst oder ob du wirklich entspannen kannst, weil du passiv in die Dehnung hineingezogen oder gedrückt wirst. Für Stretches und Mobility Übungen bietet der Reformer den perfekten Support und katapultiert damit den Effekt und das Gefühl jeder Dehnung auf ein ganz anderes Level.  

Viele Bewegungen fühlen sich aber auch überraschend gut an, weil beides – Dehnung und Kräftigung – gleichzeitig stattfindet. Schiebst du dich beispielsweise in Rückenlage gegen die Footbar auf dem Schlitten zurück, hast du die Muskelspannung in den Beinen und gleichzeitig die Dehnung der Hals-, und Nackenmuskulatur durch den Druck der Schulterpads. Die positiven Effekte sind also bei fast allen Übungen ganzheitlich und das spürt man direkt. Am Ende einer Reformer Pilates Class fühlt man sich aufgerichtet und gedehnt wie eine Ballerina. Das Ganze ist in jedem Fall einen Test wert. Gibt es auch Nachteile? 

Reformer Pilates

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Pilates ist kein Wundermittel und auch kein Alleskönner 

Mich ermüdet es, dass Marketing aus jedem Trainingstool immer ein Allheilmittel macht. Kern jeder Werbebotschaft ist „Nur noch XY! Du brauchst ab heute nichts anderes mehr“. Und als Konsequenz kommt dann so ein Bullshit zustande, wie Hanteltraining auf dem Bike oder eben Pilates als Geheimwaffe zum Abnehmen. Der Kalorienverbrauch beim Reformer Pilates ist nicht der Rede wert – Pilates ist kein Fatburner 1. Wahl. Sorry, ne. Klassisches Pilates ist super effektives Training für die tiefe Bauchmuskulatur und den Beckenboden. Die Mobilisationen und Dehnungen entspannen den Rücken und sind ideal für eine gesunde Wirbelsäule und gute Körperhaltung. Aber man muss keine Bratpfanne als Kuchenform verwenden. Pilates kann eben nicht alles und das ist ok. Mit oder ohne Reformer ist Pilates weit entfernt von effektivem Herz-Kreislauftraining und ersetzt auch kein wirkungsvolles Krafttraining, wenn du isoliert einzelne Muskelgruppen aufbauen willst. Die Frage ist also nicht, ob Pilates gut oder schlecht ist. Die Frage ist nur ob die Übungen und Methoden für deine Fitness Ziele 1. Wahl sind.  

Du möchtest deine Körperhaltung und Beweglichkeit verbessern? Dein Körpergefühl und deine Koordination schulen? Dann ist es für Fitness Einsteiger eine gute Idee Matten Pilates zur wöchentlichen Trainingsroutine zu ergänzen. Für Fortgeschrittene und Athleten ist Pilates an den Großgeräten (wie dem Reformer) durch die komplexen, mehrgelenkigen Bewegungen ideal als Verletzungsprophylaxe oder auch nach Sportverletzungen, in der medizinischen Reha. 

  

Die Wirkung und Trainingseffekte von Reformer Pilates 

  • Verbesserung der Flexibilität 
  • Verbesserte Kraft und Stabilität 
  • Besserung von Rücken- und Nackenschmerzen 
  • Verbesserte Körperhaltung und Koordination 
  • Eine stärkere Körpermitte (Core) 
  • Verletzungsprävention 
Reformer Pilates

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Fazit 

Meine Empfehlung: Wer die Möglichkeit hat Reformer Pilates auszuprobieren – unbedingt machen! Ist schon eine coole Sache, eine unvergleichliche Trainingsexperience und mal was ganz anders als man sonst so im Gym macht. In Berlin testen kannst du Reformer Pilates zum Beispiel im Pilates Lab Berlin und bald auch bei John Reed Fitness.

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter. 

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